Profilunterricht Klst. 8: Workshop „Crazy Music“
Eigentlich schon für das Schuljahr 2021/22 geplant, konnte nun endlich der Workshop „Crazy Music“ an unserem Gymnasium durchgeführt werden. In vier Unterrichtsstunden am Montag, den 4.7.2022, erarbeitete Musikvermittler Ekkehard Vogler mit Schülerinnen und Schülern als Schlussprojekt des KuG8-Kurses eine Suite.
Als erstes wurden in vier verschiedenen Gruppen Clapping-Stücke komponiert. Aus den vier entstandenen Stücken wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Stück mit dem Text „Ich bin müde, lass mich schlafen gehn, ja!“ aus.
Das zweite Stück der Suite war überschrieben mit dem Titel „Maschinenmusik“. Jede Schülerin und jeder Schüler erdachte sich einen eigenen kurzen Rhythmuspart, der als Endlosschleife (Loop) in eine Improvisation eingebaut wurde. Jeweils 7 Schülerinnen und Schüler in drei Durchgängen spielten mit, setzten nacheinander mit ihrem jeweils improvisierten Rhythmus ein und hörten dabei aufeinander. Danach wurde musikalisch wieder abgebaut, d. h. alle beendeten nacheinander ihren Part. Unterschiedliche selbstgebaute Instrumente von Herrn Vogler kamen dabei zum Einsatz, z. B. eine Bremstrommel, eine Feder, eine Wasserkanone, Büchsen, Flaschen, Schraubenschlüsselmetallofon und Tempelblocks.
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Im nächsten Stück wurden verschiedene Klänge zu atmosphärisch anmutenden Collagen verarbeitet. In diesem Teil erklangen drei Streichinstrumente (Kontrabass, Cello oder Violine), E-Piano und verschiedene Rhythmusinstrumente. Auch die dynamischen Möglichkeiten dieser Instrumentenzusammenstellung wurden ausgelotet. Leise und zarte Klänge gingen langsam in intensive und kräftige Töne über, anschließend wurde es wieder leise. Nachdem Herr Vogler das Vorgehen eines Dirigenten gezeigt hatte, übernahm eine Schülerin und später ein Schüler die Leitung. Sie experimentierten mit den Klängen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler, dabei entstanden völlig neue Soundcollagen.
Der vierte und letzte Teil der Suite wurde der anspruchsvollste Teil. In „Number pieces a la Beethoven“ erklangen nicht mehr nur improvisierte Rhythmen und Klänge. Auf den Notenständern fanden alle Instrumentalisten genaue Angaben, was zu spielen war. Die große Uhr auf der Leinwand gab für alle sichtbar bis zur 100tel Sekunde genau an, wann und wie lange jeweils zu spielen war. Das erforderte natürlich etwas mehr Konzentration und eine längere Übzeit vor der Aufführung. Eingebaut wurden in diesen letzten Teil auch vier bekannte Melodien von Ludwig van Beethoven, das Schicksalsmotiv aus der 5. Sinfonie, die ersten Töne aus „Freude, schöner Götterfunken“, die ersten Töne von „Für Elise“, sowie der Beginn der Mondscheinsonate. Letztlich war nun die Uhr der Dirigent. Nach jedem der drei Durchläufe gab es durch Herrn Vogler für die Instrumentalisten Rückmeldungen, was gut gelungen war oder was noch anders gemacht werden sollte, z. B. ob jeweils lauter oder leiser gespielt werden musste oder ob die Einsätze passten. Ähnlich läuft dies auch in einer richtigen Orchesterprobe ab. Der Dirigent leitet an, hört zu und korrigiert solange, bis das Stück bei allen Mitwirkenden so sitzt, dass man es aufführen kann.
Nun galt es noch, die Übergänge zwischen den Stücken zu gestalten, so dass eine zusammenhängende Suite aus den vier Teilstücken erklingen konnte. Dann wurde aufgeführt.
Trotz der hohen Temperaturen in der Aula unseres Gymnasiums waren die Schülerinnen und Schüler konzentriert dabei und haben ihre Ideen eingebracht und umgesetzt. Selbst in der Mittagspause übten einige Schülerinnen weiter an ihrem Part, damit er dann in der Aufführung auch klappte.
Ein ganz herzlicher Dank geht an das MDR-Team, das mit viel Energie durch diesen Workshop geführt hat. Im Video kann man sich das musikalische Ergebnis anschauen. Viele Freude beim Zuschauen und Zuhören.
Anne-Doreen Reinhold, Musiklehrerin