Das Foto oben zeigt das Gebäude um 1900. Damals wohnte der Hausmeister noch im Haus, und zwar im Erdgeschoss (heute Klubraum, Kiosk, Speiseraum). Das war praktisch, wenn die Schule morgens geöffnet und abends geschlossen werden musste. Es war auch gut für das Verbüßen von Schulstrafen durch die Schüler. Denn neben dem Zeichensaal befand sich ein kleiner Raum als „Schulgefängnis“, der Karzer. Schulstrafen wurden dort am Wochenende unter Aufsicht des Hausmeisters abgesessen...
Ab 1916 konnte man im Haus Lindenstraße auch das Abitur ablegen. Die Schule war nun „Realschule und Realgymnasium“. Von 1913 bis 1917 lernten hier im Durchschnitt 220 Schüler. Das war recht elitär, denn auf die übrigen fünf Crimmitschauer Schulen verteilten sich über 4000 Schüler. Die höheren Gymnasialklassen waren einzügig und umfassten oft nur zehn Jungen. Das zeigt das obere Bild aus der Zeit um 1920 recht gut. Die jungen Männer der oberen Klassen kamen täglich so gut gekleidet, nicht nur an diesem Tag wegen des Fotos. Und auch die Lehrer – alles Männer – erschienen stets im Anzug (Bild unten).
Suchbild: In welchem heutigen Raum sitzen die Lehrer?
Die ersten drei Schülerinnen wurden 1916 aufgenommen. 1939 lernten hier 64 Schülerinnen und 172 Schüler.
Wie sah der Stundenplan damals aus? Wo fand der Sportunterricht statt? Was veränderte sich im Nationalsozialismus, in der DDR und nach der Wende? Welche Lehrerinnen und Lehrer unterrichteten hier seit 1990 und welche Schülerinnen und Schüler erreichten die besten Abiturergebnisse? Das steht in der Festschrift aus dem Jahr 2017, von der im Sekretariat noch einzelne Exemplare erworben werden können.
Das Gymnasium leitet das Jubiläumsjahr am 20. Mai 2022
mit einer Veranstaltung des Heimatvereins ein.